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„Ehrenamt ist Ehrensache“

Die Barmherzige Brüder Behindertenhilfe sucht Menschen, die über „ZeitGeschenke“ große Freude bereiten möchten

Der 6. Dezember ist vielerorts ein beliebter Tag, vor allem am Abend. Dann bringt der Hl. Nikolaus, das will der Brauch, für alle braven – kleinen wie großen – Kinder Geschenke. So auch in vielen Wohnangeboten, Förderstätten und Werkstätten der Barmherzige Brüder Behindertenhilfe. Landauf, landab, von Ober- bis Niederbayern und von Mittelfranken bis in die Oberpfalz. Aber für die Menschen mit Behinderung ist der Vortag eigentlich noch wertvoller: Am 5. Dezember wird international der Tag des Ehrenamtes gefeiert.

Ehrenamt ist ein Begriff, der in der unserer Gesellschaft eine lange Tradition hat. Und einer, der auch im digitalen Leben trendet: Über 1.517.000 Hashtag-Treffer listet Instagram bei einer Suchanfrage Mitte November, Tendenz steigend. Damit sich Tradition und Trend im wahren Leben treffen und dort auch noch genau auf die richtigen Menschen stoßen, gibt es bei den Barmherzigen Brüdern „ZeitGeschenke“. Dahinter verbirgt sich ein Projekt, das Menschen, die Zeit zu verschenken haben, mit Menschen, für die eben diese Zeit ein Geschenk ist, verbindet.

2007 wurden, weiß Simon Spratter, die „ZeitGeschenke“ ins Leben gerufen. Das Projekt soll die engagierte Arbeit der Freiwilligen auf eine professionelle und rechtlich abgesicherte Basis stellen. Seitdem gibt es auch offiziell bestellte „Ansprechpartner Ehrenamt“ in allen vier bayerischen Regionen, in denen die Barmherzige Brüder Behindertenhilfe wirkt.

Freude auf beiden Seiten

Spratter, Leiter Wohnen und Förderstätten in Reichenbach und Schwandorf, ist einer von ihnen und zuständig für die Oberpfalz. Stellvertretend für seine Amtskolleginnen Susanne Besel in Mittelfranken und Katharina Werner in Niederbayern sowie seinen oberbayerischen Kollegen Gerhard Blenninger schwärmt er vom (beiderseitigen) Wert dieses Engagements: „Die Reaktionen der Bewohnerinnen und Bewohner sind selbstredend positiv. Aber die Tatsache, dass sich ein anderer Mensch auf Besuche, Begegnungen oder Begleitungen freut, ja zum Teil sogar darauf hinfiebert, löst auch bei ehrenamtlich tätigen Mitarbeitenden sehr viel Freude aus. Und die Wertschätzung, die ihnen seitens der Angestellten sowie der Leitung entgegengebracht wird, wird sehr wohlwollend aufgenommen.“

Rund 3.000 Menschen mit geistiger und/oder psychischer Behinderung sowie im Autismus-Spektrum werden derzeit von circa 2.500 Mitarbeitenden im Bereich der Behindertenhilfe begleitet. Hinzu kommen aktuell rund 220 Ehrenamtliche. Sie treffen sich mit Klienten, die nur selten oder gar keinen Besuch von Angehörigen bekommen, brechen mit Ihnen klassisch zu Spaziergängen auf oder verbringen einen geselligen Nachmittag bei einer Tasse Kaffee und einer Partie „Mensch ärgere Dich nicht“. Aber sie fahren auch gemeinsam Inlineskates, spielen Tisch-Tennis, machen Musik, helfen beim Lesen-, Schreiben-und Englisch-Lernen oder engagieren sich im Kirchenchor ... Nicht zuletzt können mit ihrer Unterstützung zusätzliche Ausflüge, Urlaubsmaßnahmen und Freizeitaktivitäten auch außerhalb der Einrichtungen angeboten werden.

„Hemmschwelle sinkt sehr schnell“

„Für jedes verfügbare Zeitfenster und jede Interessenslage finden wir passende Einsatzbereiche“, verspricht Susanne Besel. Und einer etwaigen Hemmschwelle begegnet Katharina Werner nicht nur mit einem offenen Lächeln, sondern auch mit Erfahrung: „Hemmschwellen gibt es hin und wieder, aber in der Regel nur bis zum ersten Kontakt. Wenn man die Freude und Herzlichkeit unserer Klientinnen und Klienten erlebt, sinkt diese aber sehr schnell.“ Auch der vermeintliche Zeitfaktor wird von Beginn an offen kommuniziert. Das ehrliche Gespräch bezüglich des individuellen zeitlichen Aufwands, erklärt Gerhard Blenninger, sei sehr wichtig, damit die Freude und das Engagement erhalten bleiben. Genau dafür seien die vier Ansprechpartner Ehrenamt auch da.

Eine Ehrenamtliche, die den Weg zur Barmherzige Brüder Behindertenhilfe in Straubing bereits vor vielen Jahren gefunden hat, ist Gerdi Stautner. Sie gibt im Berufsbildungsbereich der Werkstatt Lese- und Schreibvertiefungen. Jakob ist einer ihrer größten Fans und begrüßt sie bei jedem Besuch mit einem strahlenden Lächeln. Nach ihrer Motivation gefragt, antwortet sie auch mit einem Lächeln. Und ergänzt: „Ein Ehrenamt ist Ehrensache.“ Das wiederum ist im digitalen Leben auch ein Hashtag, der sich wachsender Beliebtheit erfreut. Unter #EhrenamtistEhrensache finden sich wiederum bei Instagram mehr als 49.000 Beiträge.

 

Mittelfranken:

Wer sich bei der Barmherzige Brüder Behindertenhilfe in Gremsdorf, Adelsdorf, Hemhofen oder Höchstadt ehrenamtlich engagieren möchte, wird gerne von Susanne Besel beraten. Die Ansprechpartnerin Ehrenamt ist unter der Nummer 09193/627-131 oder per E-Mail an susanne.besel@barmherzige-gremsdorf.de zu erreichen. Ihre Botschaft an alle Interessierten: „Nur keine Scheu. Und: Eigene Hobbys und Ideen können gerne eingebracht werden!“

 

Niederbayern:

Katharina Werner ist die Ansprechpartnerin Ehrenamt für die niederbayerischen Standorte Straubing und Bogen. Sie ist aktuell sehr engagiert auf der Suche nach neuen ehrenamtlichen Helfern, da sich die Gruppe während der Pandemie deutlich verkleinert hat. Dafür steht sie auch mit dem Freiwilligen Zentrum in Straubing in engem Austausch. Ihr Aufruf: `“Alle, die Zeit zu verschenken haben, sind herzlich dazu eingeladen, mich unter Telefon 09421/978-8468 oder per E-Mail an katharina.werner@barmherzige-straubing.de zu kontaktieren.“

 

Oberbayern:

Freiwillige für Algasing, Dorfen und Waldkraiburg lockt der Ansprechpartner Ehrenamt Gerhard Blenninger nicht nur mit der Lage inmitten herrlicher Natur, sondern auch mit zahlreichen kulturellen Veranstaltungen vor Ort. Das Ehrenamts-Team in Oberbayern bezeichnet er als bislang „klein, aber fein“. Er würde sich jedoch über weitere Unterstützung sehr freuen. Wer jemanden kennt, der jemanden kennt, für den ehrenamtliches Engagement wie gemacht wäre, darf sich gerne unter der Nummer 08081/934-161 oder per E-Mail an gerhard.blenninger@barmherzige-algasing.de melden.

 

Oberpfalz:

In der Oberpfalz gibt es mit Reichenbach, Bernhardswald, Cham, Nittenau, Regensburg, Schwandorf, Tegernheim, Waldmünchen und Walderbach nicht nur viele Standorte, sondern zum Glück auch zahlreiche ehrenamtlich engagierte Menschen. Darüber freut sich der dortige Ansprechpartner Ehrenamt, Simon Spratter, sehr. Aber auch er ist auf der Suche nach weiteren Menschen, die „ZeitGeschenke“ machen möchten – aktuell besonders für das Projekt Nachbarschaftshilfe in Reichenbach und Walderbach. Dabei sollen sich ältere Personen, Menschen mit Behinderung, gelegentlich Hilfesuchende wie auch Vereine vernetzen. Wer sich dafür interessiert, erreicht Spratter unter Telefon 09464/10-210 oder per E-Mail (simon.spratter@barmherzige-reichenbach.de).

Das sagen unsere Bewohner und Mitarbeiter

Das Fachwissen gepaart mit großer Empathie und konkreter Hilfestellung ist das, was uns von der Einrichtung Gremsdorf überzeugte.

Stefan Bauerfeind

Vorsitzender Autismus Mittelfranken e.V.

Der Zusammenhalt vom Personal und den Bewohnern ist gut und wir sind ein gutes Team. Es werden viele Unternehmungen ermöglicht, z.B. Tierpark-, Schwimmbadbesuch oder Urlaubsmaßnahmen in Kleingruppen gemeinsam mit Personal, was mir sehr gut gefällt.

Markus Grundel

Bewohner

Die Struktur tut mir gut. Ich kann selbstständiger und freier sein. Ich werde hier unterstützt flexibler zu werden und mit schwierigen Situationen besser zurecht zu kommen.

Yves Gorman

Bewohner

In Gremsdorf haben wir von Anfang an eine besondere Wertschätzung uns Eltern gegenüber und vor allem die unvoreingenommene Akzeptanz unserer autistischen Tochter erfahren.

Sabine Laskowski

Mutter und rechtliche Betreuerin

In jedem Menschen steckt ein kreativer Geist. Mut zu haben, seine Träume und Wünsche zu verwirklichen weckt in uns wunderbares. Es gibt uns Selbstvertrauen und stärkt unsere Persönlichkeit.

Simone Meister

Mitarbeiterin

Die Barmherzigen Brüder bieten in familiärer Atmosphäre hochprofessionelle Arbeit mit Herz, bei der personenzentriert gutes und gelingendes Leben ermöglicht wird.

Andreas Dirnberger

Fachdienstleiter

Mitten ins Leben – Mitten im Leben, hier können Menschen mit Behinderung ein buntes, stimmiges und erfülltes Leben führen.

Josefa Schalk

rechtliche Betreuerin, Mitglied im Beirat der Einrichtung und im CBP-Angehörigenbeirat

Ich finde es schön hier in Reichenbach. Ich habe Freunde und auch einen festen Partner gefunden. Bei der Erfüllung meiner Wünsche (z.B. Discofahrten, Kochen) unterstützt mich das Personal, das gefällt mir gut.

Melanie Graf

Bewohnerin

Ich wohne schon seit dem Jahr 2000 in Reichenbach und bin somit schon eins der Urgesteine hier. Der Zusammenhalt zwischen Personal und Bewohner ist super und meine Wünsche und Bedürfnisse werden beachtet (z.B. Urlaubsmaßnahme in einem Wellnesshotel in Bad Füssing mit einer Rückenmassage). Ich freue mich immer, wenn Personal und Freunde da sind, bis ich ins Bett gehe und auch schon wieder da sind, wenn ich aufstehe.

Hans-Jürgen Karl

Bewohner

Jeder Mensch hat seine eigenen ganz besonderen Talente und Fähigkeiten, die er in der Werkstatt so wie er es möchte mit einbringen kann. Die Beschäftigten in der Werkstatt sind Experten mit Leidenschaft. Familiär ist nicht nur ein Wort, sondern wir leben es täglich, gemeinsam mit den Beschäftigten.

Christian Keilmann

Werkstattleiter

Wichtig ist mir eine ehrliche Kommunikation, besonders bei Problemen zwischen den Betreuern der Wohngruppe, den Mitarbeitenden, der Werkstatt und den Eltern bzw. Betreuern/Bevollmächtigten, um das Beste für den Bewohner zu erreichen.

Heidi Blöcher

Mutter

Die schönsten Momente sind die, wenn die Bewohner Offenheit, Wertschätzung und Direktheit zeigen. Es kommt viel von ihnen zurück. Als Heilerziehungspflegerin weiß man am Ende des Tages, wieso man in der Arbeit war. Es ist mehr als nur Geld verdienen. Man hat Abwechslung, weil kein Tag wie der andere ist. Es kann sich jeder mit seinen Stärken, Hobbys und Interessen einbringen. Wir gestalten gemeinsam ein Zuhause.

Tatjana Karl

Mitarbeiterin

Ich wohne schon 28 Jahre in Reichenbach. Es gefällt mir gut, weil man selbständiger werden kann. Ich habe dabei noch ein bisschen Probleme, aber die Mitarbeitenden unterstützen mich hierbei gut. Ich verstehe mich auch mit allen Bewohnern gut und das Gemeinschaftsgefühl ist super!

Andreas Devenich

Bewohner

In der Einrichtung fühlen sich die Bewohner zu Hause. Mein Wunsch wäre, eine noch bessere und effektive Zusammenarbeit zwischen der Einrichtung, Bewohner*innen, Angehörigen bzw. Betreuern und Beschäftigten.

Hans-Georg Blöcher

Vater und stellv. Vorsitzender Beirat am gemeinschaftlichen Wohnen

In Reichenbach herrscht stets freundliche und entspannte Atmosphäre. Das Miteinander der Bewohner, Mitarbeiter und Besucher ist geprägt von Herzlichkeit und Umsicht. Man kommt gerne hierher und weiß seine Liebsten in guten Händen. Da fällt das Weggehen leichter. Wertschätzung und Respekt, Förderung und Schutz, Gemeinschaft und Herzlichkeit machen Reichenbach zu einer zweiten Familie für unsere Liebsten, dafür bin ich sehr dankbar.

Monika Rivière

Mutter und rechtliche Betreuerin

Man hat gemeinsam Spaß, führt viele Gespräche, hört einander immer zu und hilft sich gegenseitig. Mitarbeiter und Bewohner sind gemeinsam ein super Team.

Dominik Roth

Bewohner

Standorte

image/svg+xmlBAYERNBADENWÜRTTEMBERGHESSEN
Wohnen

Menschen mit geistiger Behinderung

Menschen mit psychischer Behinderung

Menschen mit Autismus (ASS)

Ambulant begleitetes Wohnen

Menschen mit Chorea Huntington

Werkstätten

Menschen mit geistiger Behinderung

Menschen mit psychischer Behinderung

Menschen mit Autismus (ASS)

Förderstätten

Menschen mit geistiger/psychischer Behinderung

Menschen mit Autismus (ASS)

Tagesstätte für Senioren

Tagesstätte für Senioren

Ambulante Dienste

Offene Behinderten Arbeit (OBA)

Schulbegleitung

Ambulant begleitetes Wohnen (ABW)

Familienentlastender Dienst (FED)

Eigenständige Unabhängige Teilhabeberatung (EUTB)

Fachschulen

Fachschulen für Heilerziehungspflege

Fachschulen für Heilererziehungspflegehilfe