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Mehr Zeit für schwerkranke Menschen

Neues Projekt startet jetzt mit Palliamo e. V.

„Menschen in ihrer letzten Lebensphase zu begleiten, ist auch Teil der Arbeit mit und für Menschen mit Behinderung“, erläutert Michael Kiefl, Bereichsleiter Wohnangebote. Genau deshalb habe man sich als Einrichtung der Behindertenhilfe schon früh dem Konzept des Palliative Care zugewandt. Nun wird es um einen neuen Baustein zur Unterstützung der zeitintensiven Begleitung erweitert.

Kiefl: „In Trägerschaft von Palliamo e.V., einem Verein, der sich wesentlich um die Verbesserung der palliativen Versorgung im Landkreis Cham kümmert und mit dem die Reichenbacher Einrichtung schon viele Jahre zusammenarbeitet, startet ab März das Projekt Zeitintensive Betreuung am Lebensende in Wohnformen der Eingliederungshilfe“ (ZiB-E-Projekt).“ Es wird von der Paula-Kubitschek-Vogel-Stiftung und dem Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege gefördert.

„In Reichenbach werden zwei Fachkräfte mit Fachweiterbildung Palliative Care als sogenannte ZiB-Kräfte eingesetzt“, verdeutlicht der Bereichsleiter. Sie werden stundenweise von ihrer eigentlichen Tätigkeit im Haus freigestellt und widmen sich in dieser Zeit ausschließlich den Bedürfnissen schwerkranker Menschen und ihren Zugehörigen in der Einrichtung Reichenbach. Die Koordination liegt in den Händen von Nicole Mathis: Sie ist Palliative Care Fachkraft, leitet den hausinternen Palliativ-Arbeitskreis und jetzt auch das neue Projekt.

Für sie hat das Projekt ganz entscheidende Vorteile, vor allen Dingen, weil durch den Zeitgewinn eine noch intensivere Begleitung ermöglicht wird. Das fängt bei der Grund- und Behandlungspflege an und wird sich auch bei der Nahrungsaufnahme positiv auswirken, die am Lebensende deutlich mehr Zeit in Anspruch nehmen kann. „Wichtig sind vor allem auch die Gespräche mit den Bewohnerinnen und Bewohnern, den Mitarbeitenden und Angehörigen“, weiß Mathis, denn in so schwierigen Situationen sei es enorm wichtig, immer ein offenes Ohr zu haben.

Die beiden ZiB-Fachkräfte fungieren zugleich als Koordinatorinnen von Hilfe und Unterstützung und beziehen alle an der Versorgung Beteiligten mit ein. „Für uns ist das Projekt eine wertvolle Bereicherung für die Begleitung von Menschen in der letzten Lebensphase“, bedankt sich Kiefl für die Unterstützung durch das Projekt, das zunächst bis 31. August 2025 läuft.