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Intensiv mitwirken und mitbestimmen

Aufgaben und Interessen der Bewohnervertretungen – Ein Beitrag zum Welttag der Menschen mit Behinderung am 3. Dezember

Mehr als 600 Millionen betroffene Kinder, Frauen und Männer stehen am 3. Dezember, dem internationalen Welttag der Menschen mit Behinderung, im Mittelpunkt. Seit seiner Einführung 1992 durch die Vereinten Nationen ist viel passiert, noch mehr seit 2008 die UN-Behindertenrechtskonventionen in Kraft getreten sind. Gleichberechtigte Teilhabe und Inklusion sind dort unter anderem als zentrale Ziele festgeschrieben. Begriffe, die mittlerweile sicherlich bekannt sind, doch wie werden sie umgesetzt? Eine Möglichkeit sind die Bewohner-Vertretungen. Bei den Barmherzigen Brüdern in Reichenbach ist dort Markus Grundel der Vorsitzende, seine Stellvertreterin Marie Stangl und ihre Vertrauensperson Bernhard Löffler aus dem Fachdienst.

„In Reichenbach sind wir zu neunt“, erklären die beiden, deren Hauptaugenmerk auf Mitwirkung und Mitbestimmung in der Einrichtung in Reichenbach liegt. „Infolge der Regionalisierung und um den zukünftigen Aufgaben noch besser gerecht zu werden, wurden bei den letzten Wahlen erstmals auch an den anderen fünf Standorten Vertretungen gewählt“, ergänzt Bernhard Löffler. Auch dort steht jetzt je eine Vertrauensperson, und zwar der jeweils zuständige Fachdienstmitarbeitende, zur Unterstützung bereit.

„Wir bestimmen bei vielen Dingen mit und setzen uns für die Interessen und Rechte unserer Mitbewohner ein“, bringen Markus Grundel und Marie Stangl eine ihrer Aufgaben auf den Punkt. Dazu gehört auch, über wichtige Dinge in der Einrichtung zu informieren oder eine gute Lösung für Ideen bzw. Beschwerden zu finden. Dazu trifft sich das Gremium regelmäßig und arbeitet eine aktuelle Tagesordnung ab.

Spannender Kongress in Wien

„Fortbildungen sind wichtig“, da sind sie sich einig. Nur so bleiben sie beispielsweise immer über gesetzliche Änderungen und fachliche Standards informiert. Ein Höhepunkt in diesem Jahr war die Teilnahme am Europäischen Kongress der Barmherzigen Brüder zum Thema Inklusion am 16. Juni in Wien. Über 200 Vertreterinnen und Vertreter kamen dort zusammen: „Das war schon sehr spannend für uns.“

„Der Orden setzt soziale Inklusion durch Vermeidung, Korrektur und Minderung von Ungleichheiten zwischen den Menschen um“, erläutert Bernhard Löffler. Dabei sollen Selbstbestimmung, persönliche Entwicklung und die Beziehungen untereinander besonders beachtet werden. Es kamen viele Menschen zu Wort und stellten in kurzen Referaten ihre Arbeit vor. Auch Markus Grundel (re.) und Marie Stangl beantworteten zwei der vorbereiteten Fragen zu ihrer Tätigkeit in der Bewohnervertretung (Foto).

Vielfältige Möglichkeiten

Marie Stangl stellte sich dort der Frage: Bei welchen Themen könnt ihr mitwirken? „Wir können bei der Gestaltung von Freizeitangeboten, der Planung von Veranstaltungen und bei der Verbesserung der Einrichtungsausstattung mitwirken. Auch bei den Verträgen wirken wir mit. Zum Beispiel hatten wir auch am Sommerfest einen Informationsstand. Hier können sich alle über das gemeinschaftliche Wohnen informieren.“

Die Frage an Markus Grundel lautete in Wien: Was wünschst du dir für die Zukunft? „Ich möchte, dass wir noch mehr wahrgenommen werden. Menschen mit Behinderungen können sich sehr gut für ihre Bedürfnisse und Anliegen stark machen. Wir brauchen alle in der Gesellschaft, damit Barrieren in den Köpfen abgebaut werden. Gemeinsam sind wir stark!“

„Jetzt ist es wichtig, dass wir von den vielen Anregungen möglichst viele umzusetzen“, schildern sie ihre Pläne für die Zukunft. Und das bleibt selbstverständlich auch immer wieder Thema bei den nächsten planmäßigen Sitzungen mit ihren Kolleginnen und Kollegen.