Orte
Gasmordanstalten
Insgesamt gab es im Deutschen Reich 6 Gasmordanstalten:
- Brandenburg a. d. Havel
- Bernburg a.d. Saale
- Sonnenstein / Pirna
- Hadamar/ Limburg
- Grafeneck / Württemberg
- Hartheim / Linz
Von der Euthanasie betroffene Orte der Barmherzige Brüder Behindertenhilfe
Reichenbach:
Am 15. Mai 1941 fanden zwei Transporte mit insgesamt 197 „Pfleglingen“ in die Heil- und Pflegeanstalt Regensburg statt. Am 17. und 19. Mai wurden jeweils rund 100 Bewohner in die Heil- und Pflegeanstalt Mainkofen gebracht. Nur wenige von ihnen kehrten nach Reichenbach zurück, da die meisten in der Tötungsanstalt Hartheim bei Linz ermordet wurden oder infolge von Mangelernährung starben. Insgesamt mussten über 400 Bewohner der Einrichtung der Barmherzigen Brüder Reichenbach den tragischen Weg gehen.
Straubing:
Während des Zweiten Weltkriegs lebten etwa 720 Pfleglinge (31.12.1939) in unserer Einrichtung (Chronik, S. 66). Von diesen sind 130 Personen, deren Namen uns bekannt sind, in der Tötungsanstalt Hartheim ermordet worden. Der Lebensweg vieler weiterer Personen ist äußerst verworren. Einige von ihnen wurden beispielsweise mit Bussen in Bezirkskrankenhäuser wie Mainkofen, Regenburg oder Kaufbeuren gebracht. 230 Opfer kamen schätzungsweise durch Vernachlässigung, Hungerlass, um.
Insgesamt geht man von 360 Toten aus Straubing aus. (siehe Chronik Barmherzige Brüder Behindertenhilfe Niederbayern, Dr. Dorit-Maria Krenn)
Gremsdorf:
Vier Tage im Jahr 1941 waren wohl die einschneidendsten in der 119-jährigen Geschichte der Barmherzigen Brüder Gremsdorf. Der 18. Februar, der 12., 20. und 30. Juni haben der Einrichtung für Menschen mit Behinderung, der damaligen Anstalt, das schier Unfassbare gebracht. Aus dieser Einrichtung wurden über 300 Männer mit einer Beeinträchtigung weggebracht – entweder zu medizinischen Forschungszwecken missbraucht, zur Zwangsarbeit gezwungen. Viele von ihnen wurden aber auch direkt in Konzentrationslager, vor allem ins oberösterreichische Schloss Hartheim, verbracht, um dort ermordet zu werden.
Bilder Referenzen:
Hartheim damals - einziges existierendes Foto mit Rauch, von Karl Schuhmann
Hartheim heute als Gedenkstätte - Fotos: Katharina Werner