„Angeregt durch einen Zeitungsartikel des Frauenbundes, die eine Herzkissen-Aktion machten, kam mir die Idee“, erinnert sich Liane Kleber aus der Johann von Gott-Werkstatt bei den Barmherzigen Brüdern.
Sie googelte den Hintergrund der Aktion und fand es einfach ganz toll: Nancy Friis-Jensen, eine dänische Krankenschwester, brachte die Idee dieser speziellen Kissen für Brustkrebs-Patientinnen im Jahr 2006 aus Amerika mit. Sie rief das Heart Pillow Project ins Leben, entwickelte den Schnitt und begann die Idee, das Kissen an die Betroffenen von Herz zu Herz zu verschenken. Das Kissen hat die Form eines Herzens mit verlängerten „Ohren“ und wird unterm Arm getragen. Es lindert Narbenschmerzen und Lymphschwellungen oder Druck unter dem Arm. Es erleichtert zudem das Liegen und gibt einen gewissen Schutz bei plötzlichen Bewegungen oder Stößen, wie sie beim Husten oder im Alltag auftreten können. Besonders wichtig für die Ideengeberin und alle Mitmachenden: Die Kissen werden immer kostenlos abgegeben.
Und weil Liane Klebers Hobby nähen ist, überlegte sie kurzer Hand, das Projekt in der Werkstatt als Arbeitsbegleitende Maßnahme anzubieten. „Wir organisierten eine Stoffspende bei der Firma Hans-Textil-Shop in Treffelstein und ich fand zwei Beschäftigte, die selber auch gerne nähen, und mir bei dem Kurs halfen“, erzählt sie. Unterstützung bekam sie auch aus der Schreinerei, die Schablonen für den Zuschnitt des Stoffes fertigten, und der Wäscherei, die alle Stoffe gewaschen und gemangelt hat.
Zu elft legten sie dann im vergangenen Herbst los: Stoffe zuschneiden, bügeln, Herz zuschneiden, wieder bügeln, zusammenstecken, nähen, Herz wenden, wieder bügeln, Füllwatte abwiegen und in das Kissen stopfen und am Schluss per Hand zugenäht. Dazu gestalteten sie noch Anhänger mit guten Wünschen aus dem Team, die an jedes Herz gesteckt wurden.
Im Kurs wurden insgesamt 70 Kissen gefertigt, die sie jetzt im Dezember zu den Barmherzigen Brüdern nach Regensburg in die Onkologie zu Ina Sperber brachten. Liane Kleber: „Ihre Freude war groß, unsere auch, weil zum Abschluss des Kurses durfte sich jeder sein eigenes Herzkissen nähen.“